Inner Work in Science

Inner Work in der Wissenschaft – Warum innere Klarheit den Wandel stärkt

Wissenschaft lebt von kognitiver Exzellenz – doch in einer Welt voller Unsicherheiten und komplexer Herausforderungen reicht das allein oft nicht aus. Wissenschaftsorganisationen stehen unter wachsendem Druck: Finanzielle Zwänge, politische Krisen, sich wandelnde Karrierewege und die Notwendigkeit, interdisziplinär zusammenzuarbeiten, verlangen mehr als nur analytisches Denken. Meine These: Innere Arbeit (Inner Work) – also der bewusste Umgang mit Emotionen, Intuition und Selbstreflexion – wird zu einer entscheidenden Kompetenz für Wissenschaftler:innen und Führungskräfte in der Branche.

Warum braucht Wissenschaft Inner Work?

Entscheidungen in der Wissenschaft sind oft von Unsicherheit geprägt. Kognitive Logik allein reicht nicht immer aus, um die richtigen Antworten zu finden. Wer seine eigene Innenwelt reflektieren kann, geht bewusster mit Spannungen, Konflikten und Veränderungen um. Studien zeigen: Emotionale Klarheit fördert Kreativität, Resilienz und eine nachhaltige Führungskultur. Dennoch bleibt das Thema in der Wissenschaft oft unbeachtet – zu stark ist die kognitive Herangehensweise verankert und dominiert das wissenschaftliche Selbstverständnis.

Wie zu mehr innerer Klarheit

Ganzheitliche Wissenschaftsorganisationen schaffen Räume für Reflexion und emotionale Intelligenz. Das kann durch einfache Methoden geschehen:

  • Check-ins & Check-outs: Zu Beginn und Ende von Meetings bewusst innehalten, um Stimmungen und Erwartungen wahrzunehmen.
  • Das Eisbergmodell nutzen: Konflikte nicht nur an der Oberfläche betrachten, sondern auch die darunterliegenden Emotionen und Bedürfnisse reflektieren.
  • Coaching für Führungskräfte: Ein geschützter Raum für Selbstreflexion kann langfristig zu einer konstruktiveren Arbeitskultur beitragen. Wenn dieser Ansatz zur allgemeinen Praxis wird und eine gewisse Anzahl an Führungskräften diesen Modus nutzt, kann dies eine tiefgreifende Veränderung in der Organisationskultur bewirken.
  • Stille & Meditation: Kurze Achtsamkeitsübungen helfen, den Blick nach innen zu richten und fokussierter zu arbeiten.

Fazit: Wie innere Klarheit den Wandel in der Wissenschaft unterstützen kann

Wissenschaft entwickelt sich stetig weiter – und mit ihr die Art, wie Menschen in ihr arbeiten. Inner Work kann helfen, mit Unsicherheiten bewusster umzugehen, kreative Lösungswege zu finden und eine gesunde Arbeitskultur zu fördern. Je stärker Wissenschaftsorganisationen diesen Aspekt in ihre Kultur integrieren, desto mehr eröffnen sich neue Räume für Innovation und nachhaltige Entwicklung.

Dr. Janine Reinhard

Prozessbegleitung – Moderation – Training

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